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Digitalfunk

TETRA (terrestrial trunked radio) ist ein vom ETSI (European Telecommunications Standards Institute) europäischer Standard für Bündelfunksysteme, welcher auf rein digitaler Informationstechnologie basiert. Durch die Standardisierung ist der Betrieb eines TETRA-Systems herstellerunabhängig. Der somit am Markt herrschende Wettbewerb birgt Kostenvorteile für den Nutzer. TETRA ist aufgrund seiner Abhör-, Stör- und Manipulationssicherheit für BOS von großer Bedeutung.

Die Grundstruktur von  TETRA ähnelt dem GSM-Netz, ist aber mit 32 statt 8 Kanälen pro 200kHz effizienter und bietet auch mehr Leistungsumfang. Es können neben der normalen Sprache auch Daten übertragen werden, Verbindungen in andere Netze, bspw. Telefonnetz, sind möglich und die Sprachübertragung kann als Duplex-Gespräch oder Half-Duplex-Gespräch erfolgen.

In der logischen Struktur gibt es ein bundesweites TETRA-Netz, welches in mehrere "virtuelle Netze" entsprechend den Regionen und Organisationen unterteilt ist. So finden sich dann hier, ähnlich wie heute, Feuerwehr oder Polizei in ihren Landkreisen bzw. Einsatzgebieten wieder. Jeder Teilnehmer ist im Netz registriert und kann seinen entsprechenden Gruppen zugeordnet werden. Neben Einzelgesprächen zwischen den Teilnehmern sind auch Gruppengespräche (wie im derzeitigen Funkbetrieb) möglich. Die Verwaltung der Gruppen obliegt i.d.R. den Dispatchern/Leitstellen. Von hier aus können im Bedarfsfall mehrere Gruppen temporär zusammengeführt werden, um bspw. im Einsatzfall die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei zu ermöglichen.

Auch ohne Verbindung zum physikalischen TETRA-Netz können Endgeräte untereinander im Direct-Mode (ggf. mit Repeatern) kommunizieren.
Eine mögliche Anwendungserweiterung ist die Integration von GPS (in einigen Endgeräten bereits enthalten). Für Dispatcher/Leitstellen wird dadurch die Standortbestimmung und Koordinierung der Einsatzkräfte schneller und effizienter.

Für weiterführende Informationen:

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